красная клубника

Die deutsche Literatur des kritischen Realismus im 19 Jahrhundert

Das Schaffen von Theodor Fontane
           Im 19 Jahrhundert war  Deutschland ein politisch zersplittertes Land, das aus 
vielen Klein und Mittelstaaten bestand. Der Kapitalismus entwickelte sich rasch in Deutschland. Nach der Niederlage der Revolution von 1848 ergriff die Bourgeoise Enttäuschung von der Möglichkeit einer revolutionären Umgestaltung der Gesellschaft, Niedergeschlagenheit und Pessimismus. In der Literatur dieser Zeit zeigten sich verschiedene Tendenzen, die die sozialistischen Verhältnisse in Deutschland widerspiegelten.
Nur einzelnen Schriftsteller setzten die humanistischen Traditionen der deutschen Literatur fort. Zu den namhaften Realisten dieses Zeitabschnitts gehören Wilhelm Raabe, Theodor Storm und Theodor Fontane.
Theodor Fontane wurde 1818 in Neuruppin geboren. Zuerst erlernte er den Beruf seines Vaters und wurde Apotheker. Dann arbeitete er als Journalist und Theaterkritiker. Fontane begann erst mit 60 Jahren seine Romane zu schaffen. Sein erster Roman erschien 1878. Er verfasste danach fast 20 Bände von Romanen, Novellen und autobiographischen Werken.
Fontanes Leben, Schaffen und Weltanschauung sind durch Widersprüchlichkeit gekennzeichnet. Er beteiligte sich begeistert an der Revolution 1848, verstand aber nach deren Niederlage, dass die herrschende Ordnung unbesiegbar war. „Volkswille war nichts, königliche Macht alles“, - sagte er. Fontane bejahte die Kapitalisierung Deutschlands und stand dem revolutionären Proletariat gegenüber.
Zu den besten Romanen von Theodor Fontane gehören „Frau Jenny treibe“ (1892) und „effi Brist“(1895). Fontanes Romane sind wie Novellen aufgebaut: sie umfassen einen kleinen Personenkreis und behandeln oft nur ein bedeutendes Ereignis im Leben der Helden. Die Gespräche charakterisieren die Gestalten, bestimmen den Handlungsablauf und enthalten zugleich eine scharfe soziale Kritik.
Theodor Fontane verfasste auch viele Balladen und Gedichte, zum Beispiel „John Maynard“, „Die Balinesenfrauen auf Lombok“, „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ und andere.
Fast sein ganzes Leben verbrachte Theodor Fontane in Berlin, und 1898 ist er in Berlin gestorben. Er wurde durch seine Werke berühmt, in denen er Ereignisse und Menschenschicksale beschrieb.

Fragen zum Text
1.     Was für ein Land war Deutschland im 19 Jahrhundert?
2.     Was hat die Bourgeoise nach der Revolution ergriffen?
3.     Welche Schriftsteller setzten die humanistischen Traditionen der deutschen Literatur fort?
4.     Wann (in welchem Alter) begann Theodor Fontane seine Romane zu schreiben?
5.     Wodurch ist Fontanes Schaffen gekennzeichnet? Was enthalten seine Werke?

Wörter zum Üben
1.     zersplitternрозколювати, розщеплювати
2.     ergreifenergriffergriffen охоплювати ким-небудь, опановувати ким-небудь (про почуття)
3.     die Enttäuschung розчарування
4.     die Niedergeschlagenheit депресія, пригніченість, смуток
5.     namhaft = beürmt відомий, знаменитий
6.     die Widersprüchlichkeit непослідовність, суперечливість
7.     kennzeichnen позначати, відмічати, характеризувати
8.     gekennzeichnet зазначено
9.     bejahen підтверджувати, піддакувати
10.  die Bejahung - підтвердження, згода

Im Gedicht "Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland" von Theodor Fontane ist Plattdeutsch (Ostfrieslaendischer Dialekt) benutzt.

Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland
Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
ein Birnbaum in seinem Garten stand,
und kam die goldene Herbsteszeit
und die Birnen leuchteten weit und breit,
da stopfte, wenn’s Mittag vom Turme scholl,
der von Ribbeck sich beide Taschen voll,
und kam in Pantinen ein Junge daher,
so rief er: “Junge, wiste’ne Beer?”
Und kam ein Mädel, so rief er: “Luett Dirn,
kämm man röwer, ich hebb’ne Birn”
So ging es viele Jahre, bis lobesam
der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam.
Er fühlte sein Ende. ‘s war Herbsteszeit,
wieder lachten die Birnen weit und breit;
da sagte von Ribbeck: “Ich scheide nun ab.
Legt mir eine Birne mit ins Grab”
Und drei Tage drauf, aus dem Doppeldachhaus,
trugen von Ribeck sie hinaus, alle Bauern und Büdner mit Feiergesicht
sangen: “Jesus meine Zuversicht”,
und die Kinder klagten, das Herze schwer:
“He is dod nu. Wer giwt uns nu’ne Beer?”
So klagten die Kinder. Das war nicht recht -
ach, sie kannten den alten Ribbeck schlecht;
der neue freilich, der knausert und spart,
hält Park und Birnbaum strenge verwahrt. -
Aber der alte, vorahnend schon
und voll Misstrauen gegen den eigenen Sohn,
der wusste genau, was damals er tat,
als um eine Birn’ ins Grab er bat,
und im dritten Jahr aus dem stillen Haus
ein Birnbaumsprössling sprosst heraus.
Und die Jahre gehen wohl auf und ab,
längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab,
und in der goldenen Herbsteszeit
leuchtet’s wieder weit und breit.
Und kommt ein Jung’ übern Kirchhof her,
so flüstert’s im Baum: “Wiste’ne Beer?”
und kommt ein Mädel, so flüstert’s: “Lütt Dirn,
kämm man röwer, ich gew di’ne Birn”
So spendet Segen noch immer die Hand
des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.

Texterläuterungen zum Gedicht von Theodor Fontane
„Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“
1.     Die Birnen leuchteten weit und breit – Reife Birnen wurden von weitem gesehen (erblickt)
2.     Wenn‘s Mittag vom Turme scholl – am Mittag
3.     Pantinen – Holzschuhe
4.     „Junge, wiste‘ne Beer?“ – „Junge, willst du eine Birne?“
5.     „Lütt Dirn, kämm man röwer, ich hebb ‘ne Birn“ – kleines Mädchen, komm her, ich gebe dir eine Birne
6.     Ich scheide nun ab – Ich sterbe
7.     He is dod nu. Wer giwt uns nu‘ne Beer? – Er iaht tot, wer gibt uns eine Birne?

Wörter zum Üben
1.     stopfen (mit Dat.)набивати чим-небудь
2.     freilich - звичайно, зрозуміло, ще б, однак
3.     krausern (mit Dat.) скупитися (на що-небудь)
4.     sparen (für, auf Akk.)збирати (на що-небудь)
5.     verwahrt – охороняючи
6.     vorahnend - передчуваючи
7.     das Mistrauen – недовіра
8.     wölben sich – згинатися
9.     spenden für Akk.(по) жертвувати на що-небудь
10.  der Segenблагословення

Fragen und Aufgaben
1.     In diesem Gedicht ist eine Geschichte erzählt. Gebt sie mit eigenen Worten wieder.
2.     Welche Eigenschaften machen den Herrn von Ribbeck so liebenswert? Belegt eure Aussagen durch Textstellen.
3.     Der Herr von Ribbeck ist ein guter Menschenkenner. Weist nach, wie sich das in seinem Verhalten gegenüber den Kindern und seinem Sohn zeigt?
4.     In Strophe 2 erfahren wir, wie seine Mitmenschen ihn erlebt haben. Sprecht darüber.
5.     Findet zu jeder Strophe eine Überschrift, die das Geschehen deutlich macht.
6.     Diskutiert darüber, ob dieses Gedicht auch ein Herbstgedicht ist.

1. Übersetzen Sie!
1.     die schöne Literatur
2.     der Roman/der Briefroman/der Kriminalroman
3.     das Drama
4.     die Erzählung
5.     das Essay
6.     das Märchen
7.     die Tragödie
8.     das Gedicht
9.     die Gedichtsammlung
10. das Buch befasst sich mit ... Problemen/Themen
11.  sprachlich verständlich sein
12. spannend
13. die gehobene/schöne Sprache

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3. Haben Sie schon einmal ein Buch eines Autors aus dem deutschsprachigen Raum auf Deutsch oder Ukrainisch gelesen? Welches?
1. Johann Wolfgang von Goethe (1749- 1832) der bedeutendste Vertreter der deutschen klassischen Literatur, der größten deutsche Dichter, Denker, Wissenschaftler, studierte in Leipzig und Straßburg Latein, Griechisch, Italienisch, Englisch, Französisch, Rechte. Sein Name ist mit vielen Städten verbunden mit Weimar, Jena, italienischen Städten.
Werke Lyriksammlung „West östlicher Divan“, Tragödie „Faust“, Briefroman „Die Leider des jungen Werthers“, Roman „Wilhelm Meisters Lehrjahre“.
2. Friedrich Schiller (1759- 1805) der berühmte deutsche Klassiker, Balladendichter, Dramatiker. Er studierte an der streng militärisch ausgerichteten Karlsschule Jura und Medizin. In seiner Bedeutung für die deutsche Nationalliteratur steht Fr. Schiller neben Goethe.
Werke: «Der Taucher», «Der Handschuh», Geschichtsdramen: «Marie Stuart», «Wilhelm Tell».
3. Heinrich Heine (1797- 1856) der berühmte deutsche Dichter, Lyriker. Studierte Rechte in Berlin. Sein „Buch der Lieder„ war ein Welterfolg. Seine Gedichte sind unvergentlich.
Werke: «Harzreise», Lyriksammlung «Buch der Lieder», «Reisebilder», «Deutschland. Ein Wintermärchen».
4. Theodor Fontane (1819 – 1898) der deutsche Schriftsteller und Dichter, ein scharfer, aber humorvoller Beobachter. Wurde mit seiner Sammlung «Ballade» in Deutschland bekannt.
Werke: Romane und Novellen «Effi Briest», «Der Stechlin», «Schach von Wuthenow», «Irrungen, Wirrungen»
5. Jacob Grimm (1785 - 1863), Wilhelm Grimm (1786 - 1859) die deutschen Wissenschaftler, Philologen, Märchen und Sagensammler.
Werke: «Deutsche Sagen», «Kinder und Hausmärchen», «Deutsches Wörterbuch».
6. Thomas Mann (1875 - 1955) der bekannte deutsche kritisch realistische bürgerliche Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Für seinen Roman «Buddenbrooks» erhielt er den Nobelpreis für Literatur.
Werke: Romane: «Buddenbrooks. Verfall einer Familie», «Der Zauberberg», «Doktor Faustus, Erzählungen Tristan», «Der Tod in Venedig», «Essays», «Goethe und Tolstoj», « Theodor Fontane».
7. Rainer Maria Rilke (1875 - 1926) - der österreichische Dichter, vielleicht der genialsten Lyriker seiner Zeit, hat vielen europäische Dichter und Philosophenbeeinflusst. Die zarten Bilder und Klänge seiner Verse erschließen eine neue Welt der Innerlichkeit und des dichterischen Ausdrucks.
Werke: Gedichtsammlungen: «Das Stundenbuch», «Neue Gedichte», Essays: «Rodin», «Worpswede», Übersetzungen.
8. Franz Kafka (1883 - 1924) - der österreichische Schriftsteller, studierte Jura in Prag. In seinen Werken vermischten sich humanitäres Empfinden und Denken mit tiefer Verzweiflung über die Wirklichkeit seiner Zeit.
Werke: «Briefe an Milena», «Der Prozess», «Das Schloss», «Amerika»
9. Heinrich Böll (1917- 1985) - der deutsche Schriftsteller, schreibt vom Grauen des Krieges, vom vereinsamten Frauen, vaterlosen Kindern, Jugend und Eheproblemen1972 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.
Werke: Romane: «Billard um halb zehn», «Und sagte kein einziges Wort», «Wo warst du, Adam?», «Ansichten eines Clowns».
10. Max Frisch (1911- 1991) - der schweizerische Schriftstelle, ein Mitglied der Vereinigung von Literaten «Gruppe 47».
Werke: Romane: «Stiller», «Homo faber». Dramas: «Don Juan, oder die Liebe zur Geometrie», Erzählung: «Glück» , Essay: «Achtung: Die Schweiz».
11. Ingeborg Bachmann (1926- 1973) - die österreichische Dichterin und Erzählerin. Ihr wurde der Peis «der Gruppe 47» verliehen.
Werke: Roman «Malina», Gedichtsammlung «Die gestundete Zeit», Erzählungen: «Das dreißigste Jahr», «Simultan», «Probleme, Probleme».

Zur selbständigen Arbeit

Name
Geburts-datum
Todesjahr
Geburtsort
Art
Bedeutende
Werke    

Thomas
Mann        



Lübeck
Roman
Drama
 Erzählung
Essay        



1819



“Effi Briest”
“Irrungen,
Wirrungen”
Die
Brüder
Grimm




Märchen    

R. M.
Rilke


1926

Prag

Gedichte
“Das
Stundenbuch”

Franz Kafka


1883

1924








“Malina”
“Simultan”



1759



Marbach


Drama


M. Frisch



Zürich


“Stiller”





Tragödie
Briefroman
        


H. Böll

1917

1985






1797

1856




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