красная клубника

Kyjiw einst und heute

Welche historischen Straßen, Plätze, Ecken und Bauten sind Ihnen in
Kyiw bekannt? Was sagen Ihnen die Namen Podil, Petschersk, Pankiwschtschyna? Welche Stadtteile umfasst Ihrer Meinung nach der alte historische Stadtkern Kyjiws? (In Moskau ist es der Kreml, beispielsweise.) Welche Ecke im alten Kyiw gefällt Ihnen am meisten und warum? Haben Sie Fotos davon? Zeigen Sie sie und erzählen Sie, wann und warum Sie diese Fotos gemacht haben.
Die Hauptstraße Kyjiws ist Chreschtschatyk. Dieser Name wurde 1869 offiziell festgelegt. Das ist eine der wenigen Straßen, die in der Sowjetzeit nicht umbenannt wurden.
In vergangenen Zeiten war es ein einsames Tal, das von Schluchten durchzogen ("gekreuzt") wurde. Daher kommt auch der Na­me. Es war das beliebte Jagdgebiet der Kyjiwer Fürsten. Durch das Tal führte bis ins 18. Jahrhundert ein Weg, der drei Stadtteile Podil, Obere Stadt und Petschersk miteinander verband. Erst Ende des 18. Jahrhunderts begann man mit der Bebauung des Waldgebietes. Schon in den Jahren 1804-1806 wurde am Anfang der Straße das erste Kyjiwer Theater errichtet. Es war aus Holz und wurde 1851 wieder abgetragen. An seiner Stelle errichtete man das Hotel "Jewropejskaja". Heute befindet sich dort das Ukrainische Haus, das ehemalige Lenin-Museum.
Die Entwicklung der Stadt boomte weiter. In den 70er-80er Jah­ren des 19. Jahrhunderts wurden dreistöckige Häuser neben den Banken und Geschäften errichtet. Bis 1871 gab es auf dem heutigen Platz der Unabhängigkeit einen Jahrmarkt mit Zirkus. Auf dem Chreschtschatyk wurde 1891 die erste Linie einer Pferdestraßenbahn eröffnet. Schon im Jahre 1892 verband die erste elektrische Straßenbahn die Hauptstraße mit dem Podil. 1934 wurde die Straße asphaltiert und der Trolleybus löste die Bahn ab.
Zu den schönsten Ecken der Stadt gehört die Straße Andrijiwskyj Uswis. Das war die erste Straße im alten Kyiw, die die Obere und Untere Stadt verband. Sie beginnt am Andreashügel, wo 1747-1753 die Andreaskirche nach den Plänen des russisch-italienischen Architekten Bartolomeo Rastrelli errichtet wurde. Die 42 m hohe Barockkirche steht auf einem 15 m tiefen Haus-Fundament. Die Straße wurde im vorigen Jahrhundert bebaut und hat sich bis heute nicht verändert. Schöne restaurierte Häuser, viele Cafes, Galerien und Souvenirläden, einige Theaterstudios und Museen ziehen viele Touristen an.
   Im Haus Nummer 13 befindet sich das Bulgakow-Museum, in dem der Schriftsteller seine Kindheit und Jugend verbracht und welches er in seinen Werken beschrieben hat. Mychajlo Bulgakow  (1891-1940) war gebürtiger Kyjiwer und ging hier ins Gymnasium. An der Kyjiwer Universität studierte er Medizin.
Im Haus Nummer 15 entsteht ein Hotel. Dass im Stile der englischen Neugotik errichtete Gebäude trägt einen poetischen Namen "Schloss Richard Löwenherz".
Der Stadtteil Pankiwschtschyna ist heute voll von Museen. Noch im 16.-17. Jahrhundert war es eine Siedlung der Handwerker außerhalb der Stadt. Als man die Kyjiwer Universität zu bauen begann, erfolgte auch eine rasche Besiedlung dieses Gebietes. Das Universitätsgebäude wurde im späten russischen Klassizismus nach den Plänen von W. Beretti 1837 bis 1842 gebaut. Die rot-schwarze Farbe der Fassade entspricht den Farben des Ordens des Heiligen Wolodymyr, dessen Namen die Universität bekommen hatte. Die Universität wurde 1834 gegründet und hatte anfangs zwei, später vier Fakultäten für Philosophie, Geschichte, Philologie u. a. Heute studieren an 16 Fakultäten über 20 000 Studenten.
Der Universität gegenüber, hinter dem Park mit dem Schewtschenko-Denkmal befindet sich das Museum für die Russische bildende Kunst. Auf drei Etagen kann man in 35 Räumen Kunstwerke des 12. Jahrhunderts bis heute sehen. Das älteste Exponat ist eine Ikone der Heiligen Boris und Gleb aus dem 13. Jahr­hundert. In der Galerie sind die Werke von D. Lewizkij, W. Tropinin, W. Perow, W. Makowskij, W. Wasnezow, I. Repin, W. Surikow, M. Wrubel, I. Schischkin und vielen anderen Malern ausgestellt.
Ein paar Häuser weiter ist das Museum für die Westliche und Orientalische Kunst untergebracht. Hier findet man die Werke von D. Velazquez, J. Bellini, P. Rubens, J.L. David, auch Kunstwerke aus Ägypten, Byzanz, Griechenland, Italien aus den 14.-19. Jahrhunderten.
Die weiteren Museen dieses Stadtteiles sind das Taras-Schewtschenko-Museum, ein Museum zu Ehren des Schriftstellers und Regisseurs M. Staryzkyj, das Lyssenko-Museum im ehemaligen Wohnhaus des großen ukrainischen Komponisten und Pädagogen, das Lessja-Ukrajinka-Museum und einigen andere.
Im Jahre 1896 brannte das alte Stadttheater ab und an seiner Stelle wurde nach einem Projekt des Architekten W. Schröter die heutige Kyjiwer Oper erbaut. Auch Rimskij-Korsakow und Tschajkowskij sahen sich hier Inszenierungen ihrer Stücke an. Das Opernhaus spielte als erstes Werke ausländischer Komponisten in ukrainischer Sprache.
Nicht weit von der Oper erhebt sich die 49 m hohe Wolodymyr-Kathedrale, die 1862-1882 errichtet wurde. Sie entstand anlässlich der 900-Jahr-Feier des Christentums in Russland. Die Ursache für die lange Bauzeit waren die hohen Kosten. Unterschiedliche Entwürfe von Architekten I. Strom, dann von A. Beretti und die Beteiligung am Bau der namhaften Kyjiwer Architekten führten zu einem gewissen Eklektizismus. Der russisch-byzantinische Baustil ist trotzdem zu erkennen. Eine Kostbarkeit ist die schöne Eingangstür mit den Bronzereliefbildern der Fürstin Olha und des Fürsten Wolodymyr. Die Kathedrale wurde von vielen berühmten Künstlern W. Wasnezow, M. Wrubel, M. Nesterow und v. a. bemalt.
Neben der Oberen Stadt und Podil ist Petschersk einer der ältesten Stadtbezirke. Der Name Petschersk ist mit dem Höhlenkloster eng verbunden.
Lange Zeit dominierte das Höhlenkloster in dieser Gegend. Im 17. Jahrhundert wurde das Kloster zum größten Grundbesitzer des Landes. Sein Einfluss auf das öffentliche Leben der Stadt verstärkte sich. 1711 zog die Administration der Stadt
und die Gouvernementsregierung nach Petschersk. Im 19. Jahrhundert war Petschersk bereits ein vornehmes und gemütliches Wohnviertel, in dem komfortable Wohnhäuser gebaut wurden.
1750-1755 wurde dort der Marienpalast nach einem Entwurf von Rastrelli im Stil des Barock errichtet. Nach einem Brand 1819 war der obere Teil des Palastes vernichtet. Anlass zum Neuaufbau gab ein Besuch des Zaren Alexander II. und der Zarin Maria. Im Palast lebte auch der Kyjiwer Gouverneur M. Kutusow. Heute dient der Palast als Gästehaus der ukrainischen Regierung.
In Petschersk befinden sich auch das Parlamentsgebäude (1936-39), das Gebäude des Ministerkabinetts (1936-38) und die Administration des Präsidenten.

Haben Sie den Text richtig verstanden? 
Wählen Sie die richtige Aussage:

(mehrfache Antworten sind möglich)

1. Der Name "Chreschtschatyk" bedeutet:
die Schlucht
das Tal
die Kreuzung
2.  An Stelle des Ukrainischen Hauses stand früher:
ein Theater
ein Hotel
ein Museum
3.   Durch die Hauptstraße fuhren früher:
die U-Bahn
die elektrische Straßenbahn
   die Pferdestraßenbahn
4. Die Straße Andrijiwskyj Uswis entstand im:
18. Jahrhundert
19. Jahrhundert
 im 10.-11. Jahrhundert
5. Mychajlo Bulgakow:
ist in Kyiw gestorben
wurde in Kyiw geboren
hat in Kyiw studiert
6. Die meisten Museen der Stadt befinden sich in:
der Hauptstraße
dem Stadtteil Podil
dem Stadtteil Pankiwschtschyna
7. Die Kyjiwer Schewtschenko-Universität wurde gegründet:
 1834
1837-1842
    im 16. / 17. Jahrhundert
8. Die Kyjiwer Oper trägt den Namen von:
Tschajkowskij
Rimskij-Korsakow
Lyssenko
9. Die Wolodymyr-Kathedrale ist errichtet im Baustil:
des Barocks
des Klassizismus
des Eklektizismus
10. Petschersk wurde bebaut im:
 17. Jahrhundert
 18. Jahrhundert
19. Jahrhundert
11. Der Marienpalast hat seinen Namen bekommen zu Ehren von:
    der Jungfrau Maria
der Zarin Maria
der Heiligen Maria-Magdalena

Fragen und Aufgabe

1. Gliedern Sie den Text in 4 Abschnitte, in denen von vier schönen und interessanten Stadtteilen Kyjiws berichtet wird (Chreschtschatyk, Andrijiwskyj Uswis, Pankiwschtschyna und Petschersk).
2. Welche Sehenswürdigkeiten Kyjiws werden im Text erwähnt? Schreiben Sie sie mit kurzen Informationen aus.
3. Machen Sie eine Liste von Kyjiwer Museen, von denen im Text die Rede ist. Ergänzen Sie dann diese Liste mit anderen Ihnen bekannten Museen. Welche davon haben Sie besucht? Welche möchten Sie besuchen?
4. Machen Sie ein Quiz über Kyiw. Dabei können Sie Fragen folgenden Typs verwenden:
-  Wo liegt / befindet sich / steht /ist/...?
-  Warum wurde... gebaut/erbaut /errichtet /gegründet?
-  Warum wurde... bebaut / restauriert / wieder aufgebaut?
-  Wer ist der Architekt / der Baumeister / der Bildhauer / der Maler von...?
-  Nach wessen Plänen / Entwürfen / Projekten wurde... errichtet?
-  In welchem Stil/ Baustil...?
-  Welche sind die Abmessungen von...?
-  Was gibt es / ist... untergebracht / befindet sich heute in...?
-  Als  was dient... heute?
-  Welche Exponate/Kostbarkeiten sind... ausgestellt/gibt es zu sehen?
5.   Machen Sie den Wettbewerb "Internationalismen im Text" weiter. (Siehe die Aufgabe 6 zum Text «Das alte Kyjiw».)
Projektarbeit zu Themen:
*     Mein Lieblingsort in Kyiw
*     Meine Lieblingssehenswürdigkeit von Kyiw
*     Kyjiw-Quiz
*     Wir zeigen Sehenswürdigkeiten Kyjiws den deutschen Gasten