Für die Ukrainer ist die
Gastfreundschaft kennzeichnend. Jedem Gast, wenn er auch bei kurzem Besuch ist,
bietet man immer etwas zu
essen und zu trinken an.
Die typisch ukrainische Küche
bildete sich ziemlich spät heraus, etwa im 18. Jahrhundert. Ursache dafür war
die Zugehörigkeit verschiedener Gebiete der Ukraine zu anderen Staaten. So war
die ukrainische Küche lange Zeit schwer von der ihrer verwandten polnischen und
weißrussischen Küche zu trennen. Der wechselvolle Lauf der Geschichte
beeinflusste auch das Kochen im ukrainischen Land. Von den Turkvölkern wurde
das Anrösten und das Anbraten von Zutaten in heißem Öl übernommen, von der
deutschen Küche das Zerkleinern der Speisezutaten, was in der ukrainischen
Küche zu den unterschiedlichen klopsähnlichen Gerichten führte.
Im Kontrast zu den östlichen
Küchen wird mehr Schweinefleisch verwendet. Aus Protest gegen die
Andersgläubigen, die Mohammedaner, kultivierten die ukrainischen Kosaken im
16.-18. Jh. den Genuss und von Gebrauch Schweinespeck. Speck, ob gesalzen, gekocht, geräuchert oder
gebraten, ist eine der beliebtesten und häufigsten Speisegrundlagen.
Beliebt ist in der Ukraine auch
Gemüse in verschiedenen Arten (frisch, eingelegt oder mariniert).
Eier werden nicht nur als
selbstständiges Gericht, sondern mehr noch als unerlässliche Zutat für
Mehlspeisen, Süßspeisen und Eierteigwaren gebraucht.
Die wichtigste traditionelle
ukrainische Speise ist "Borschtsch", der ursprünglich ein
Armeleuteessen war. Das ist eine Art Gemüsesuppe, die aus vielen Bestandteilen
zubereitet wird. Diese Suppe hat viele regionale Variationen, aber die rote
Bete ist unbedingt sein Grundbestandteil. Borschtsch kann mit oder ohne
Fleisch, mit Sauerkraut oder mit Weißkohl zubereitet werden. Oft serviert man
Borschtsch mit saurer Sahne.
Charakteristisch für die Ukraine
ist die Vielfalt an Teigwaren. Bekannt sind Haluschky und Warenyky —
Nationalgericht aus hefelosem Teig, das mit den unterschiedlichsten Füllungen
angeboten wird. Warenyky werden zum Beispiel aus Nudelteig mit Füllungen aus
Fleisch, Kohl, Kartoffeln zubereitet. Es gibt auch süße Warenyky mit Kirschen
oder Pflaumen. Sehr gut schmecken auch "Mlynzi", kleine Pfannkuchen
mit Quark oder Konfitüre und saurer Sahne. Verbreitet und beliebt sind auch
"Pyrohy", die auch verschiedene Füllungen haben können. Die Warenyky
werden oft in den Volksliedern erwähnt.
Es gibt noch ein Gericht, welches
aus der Kosakenzeit stammt. Man nennt es "Kascha" (Brei). Kascha aßen
gern bereits die Kosaken. Typisch ukrainisch ist Brei aus Buchweizengraupen,
Hirse und aus Kürbis.
Kein Fest ist ohne gefüllte
Pfannkuchen, Pampuschky (= Berliner Pfannkuchen), Napfkuchen und Honigtorten
denkbar. Besonders gut schmecken ukrainische Würste, die in Porzellangefäßen
mit ausgelassenem Fett aufbewahrt werden.
Außerdem hat jedes Gebiet der
Ukraine seine eigenen Rezepte und Traditionen.
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