Die Kiewer Sophienkathedrale
(Софійський собор) in Kiew, Ukraine gilt als eines der herausragendsten
Bauwerke europäisch-christlicher Kultur.
Geschichte
Glockenturm der Sophienkathedrale
In den Überlieferungen wird der
Baubeginn mit dem Jahr 1037 angegeben, nachdem der Kiewer Fürst Jaroslaw der
Weise (Ярослав Мудрий) 1036 die Petschenegen besiegen konnte.
Die Kathedrale wurde als
vielkuppelige fünfschiffige Kreuzkirche mit offener Galerie nach byzantinischem
Vorbild – speziell nach dem der Hagia Sophia in Konstantinopel – errichtet.
Als Hauptkathedrale der Kiewer
Rus war sie ihrer christlichen und kulturellen Bedeutung nach dazu berufen, von
der Weisheit des Christentums und der Festigung der politischen Macht der Rus
zu künden. Die Kathedrale war Mittelpunkt des kulturellen und politischen
Lebens des altrussischen Staates. Hier fanden u. a. die Thronbesteigungen der
Kiewer Fürsten statt, hier tagte die Kiewer Volksversammlung (Veče), hier
wurden Staatsgäste empfangen und Hofzeremonielle durchgeführt.
Die Ausmaße der Kathedrale waren
schon für die damalige Zeit beeindruckend: Länge 37 m , Breite 55 m , Höhe bis zur
Zentralkuppel 29 m .
Die Innenausstattung ist durch Wandmalereien und vor allem durch hervorragende
Mosaiken (seit dem 11. Jahrhundert) ebenfalls nach byzantinischen Vorbild
gekennzeichnet: ca. 3000 m²
Fresken, ca. 260 m²
Mosaiken. Hervorzuheben sind das übergroße Mosaik der „Betenden Gottesmutter“
(„Orans“) in der Altarapsis und das Mosaik des allherrschenden Christus
(„Pantokrator“) in der Zentralkuppel. Zählungen haben ergeben, dass für die
Mosaike 177 verschiedene Farbschattierungen verwendet wurden. Die Kathedrale
diente auch als Bestattungsort der Kiewer Fürsten. Als wichtiges Grabmal hat
sich der Sarg von Jaroslaw dem Weisen bis heute erhalten, der hier 1054
beigesetzt wurde.
Hauptgebäude der
Sophienkathedrale, 11. Jahrhundert
Nach dem Einfall der Mongolen in
die Rus (Mitte des 13. Jahrhunderts) verlor nicht nur die Stadt Kiew ihre
zentrale politische und kulturelle Funktion, sondern auch die Sophienkathedrale
verlor ihre kirchliche Bedeutung. Der Kirchenbau wurde teilweise zerstört, der
Sitz des Metropoliten nach Nowgorod Velikij (und später nach Moskau) verlegt.
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