Nach dem Ende des Zweiten
Weltkrieges sprach man von einem
literarischen Nullpunkt. Die „Trümmerliteratur“ beschrieb eine zusammengebrochene Welt, bald besann man sich aber darauf, versäumte Entwicklungen der Weltliteratur nachzuholen, erst jetzt, über zwanzig Jahre nach seinem Tode, wurde Franz Kafka entdeckt. In Westdeutschland formierte sich die Gruppe 47, deren lose assoziierten Mitglieder tonangebend in der Nachkriegsliteratur waren. Die Wiener Gruppe praktizierte innovative Formen der Lyrik.
literarischen Nullpunkt. Die „Trümmerliteratur“ beschrieb eine zusammengebrochene Welt, bald besann man sich aber darauf, versäumte Entwicklungen der Weltliteratur nachzuholen, erst jetzt, über zwanzig Jahre nach seinem Tode, wurde Franz Kafka entdeckt. In Westdeutschland formierte sich die Gruppe 47, deren lose assoziierten Mitglieder tonangebend in der Nachkriegsliteratur waren. Die Wiener Gruppe praktizierte innovative Formen der Lyrik.
Mit dem Entstehen neuer deutscher
Staaten entstanden unterschiedliche Bedingungen für die Literatur. Im Folgenden
werden die deutsche Literatur der BRD, der DDR, Österreichs und der Schweiz
getrennt dargestellt, die Unterschiede sollten aber nicht überbewertet werden:
Immerhin handelt es sich um eine gemeinsame Sprache und, mit Ausnahme der DDR,
um einen gemeinsamen Markt.
Bundesrepublik Deutschland
Unmittelbar nach 1945 wurden der
Schrecken des Krieges und die Situation der Heimgekehrten dargestellt. Eine neu
entdeckte Form dafür war die Kurzgeschichte, etwa von Heinrich Böll. Nach dem
Einsetzen des deutschen Wirtschaftswunders, konzentrierte man sich auf die
Gegenwart, so in den Romanen von Wolfgang Koeppen, Siegfried Lenz, Christine
Brückner und Martin Walser. Günter Grass, Literaturnobelpreisträger des Jahres
1999, schrieb Die Blechtrommel, einen Schelmenroman, der die jüngere deutsche
Geschichte behandelte und auch international hohes Ansehen errang. Wichtiger
Lyriker der Zeit war Günter Eich, der auch Hörspiele schrieb, ein damals sehr
populäres Genre. Konkrete Poesie stammte u. a. von Helmut Heißenbüttel.
Autoren, die sich nur schwer
einer bestimmten Richtung zuordnen lassen, sind Uwe Johnson, der vom Nouveau
roman geprägte Ror Wolf und der experimentierfreudige Arno Schmidt. Wolfgang
Hildesheimer schrieb absurde Dramen zu einer Zeit, als die Theaterlandschaft noch
immer von Bertolt Brecht geprägt war.
Mit dem Vietnamkrieg und der
68er-Bewegung besann man sich auf das politische Gedicht (Hans Magnus
Enzensberger, Erich Fried) und das politische Drama (Peter Weiss, Rolf
Hochhuth). Eine dem entgegengesetzte Tendenz war die „Neue Subjektivität“, die
Beschäftigung mit privaten Themen (u. a. Jürgen Theobaldy). Herausragender
deutschsprachiger Pop- und Underground-Lyriker der 70er Jahre war Rolf Dieter
Brinkmann.
In den 80er Jahren traten Botho
Strauß (Drama) und Ulla Hahn und später Durs Grünbein (Lyrik) hervor.
Deutsche Demokratische Republik
Die DDR definierte sich selber
als „Literaturgesellschaft“ (der Begriff stammt von Johannes R. Becher), sie
kämpfte gegen die „Poesiefeindlichkeit“ des Westens und gegen die Gettoisierung
einer Hochkultur. Eine Demokratisierung sollte auf Ebene der Produktion, der
Distribution und der Rezeption durchgeführt werden. Allerdings wurde durch die
Zensur der Begriff der Demokratisierung ad absurdum geführt, da der Staat
versuchte, die Literatur zu funktionalisieren und für seine Zwecke, für die des
Realsozialismus, zu verwenden.
Das Regime förderte eine
Literatur auf der Grundlage des Sozialistischen Realismus, ein darauf
aufbauender Plan wurde als „Bitterfelder Weg“ bekannt. Unter den regimenahen
Autoren ist vor allem Hermann Kant zu erwähnen. Johannes Bobrowski verfasste
die wichtigste Prosa seiner Zeit. In den 1970er Jahren lässt sich wie in der
BRD eine Tendenz zur „Neuen Subjektivität“ feststellen. Viele Autoren mussten
oder durften die DDR verlassen, so Wolf Biermann, Sarah Kirsch und schon früher
Uwe Johnson. Wichtige Autoren sind unter anderem: Christa Wolf, Heiner Müller,
Irmtraud Morgner, Stephan Hermlin, Stefan Heym, Jurek Becker.
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