Als revolutionär erwies sich am
Ausgang des Mittelalters der Buchdruck mit beweglichen Lettern. Schließlich
konnte Pergament als Beschreibstoff durch billiges Papier ersetzt werden. Am
Übergang zur Neuzeit steht Johannes von Tepls „Der Ackermann aus Böhmen“.
Frühe Neuzeit (Humanismus und Reformation) (etwa
1450–1600)
Aus Italien kommend verbreitete
sich der Humanismus, die Geisteshaltung der Renaissance, in Deutschland. Man
wandte sich antikem Gedankengut zu. Bekannte Vertreter waren der in Basel
tätige Erasmus von Rotterdam und Johannes Reuchlin, allerdings schrieben sie
ihre Werke meist lateinisch und hatten außerhalb der Gelehrtenwelt wenig
Einfluss. Anders Ulrich von Hutten (1488–1523) mit seinen rebellischen
Gedichten oder Sebastian Brant (1458–1521), der sein äußerst erfolgreiches
„Narrenschiff“ auf Deutsch verfasste.
Hans Sachs
Die folgenreichste Bewegung war
die von Martin Luther (1483–1546) eingeleitete Reformation. Luther verstand es,
seine Ideen auch in volksnahem Deutsch zu verbreiten. Das herausragendste
Ereignis auf dem deutschen Buchmarkt des 16. Jahrhunderts war sicher das
Erscheinen seiner Bibelübersetzung in den Jahren 1522 und 1534. Sie trug
wesentlich zur Entwicklung des heutigen Deutsch bei.
Neben Humanismus und Reformation
verdienen auch der Meistersang, die Schwankdichtung und das Fastnachtsspiel
zumindest eine Erwähnung, insbesondere als deren Vertreter der Nürnberger Hans
Sachs (1494–1576) und Jörg Wickram (um 1505 – vor 1562). Ein weiterer
bemerkenswerter Autor des 16. Jahrhunderts ist der Straßburger Johann Fischart
(1546–1590), sein bekanntestes Werk ist die „Affentheurlich Naupengeheurliche Geschichtsklitterung“.
Ein häufiges Genre der Zeit war
das Volksbuch. Es entstand anonym und war, weil es beliebte Themen aufgriff,
weit verbreitet. Beispiele sind die „Historia von D. Johann Fausten“ und die
Geschichten um Till Eulenspiegel.
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