Die jugendliche Reaktion auf die
Aufklärung, die als einengend und gefühlskalt empfunden wurde, war die kurze
Periode des „Sturm und Drang“. Die meist jungen Männer, die gegen jede Form von
Tyrannei waren, wollten auch in künstlerischen Dingen keine Bevormundung. Ein
„Genie“, so die Idee, muss sich nicht an Regeln halten. Sie schrieben über die
Probleme, die sie beschäftigten, und gaben dem Hier-und-Jetzt den Vorzug vor
der Antike.
Johann Wolfgang von Goethe zeigte
in dem Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“ einen Mann, der an seinem
Gefühlsüberschwang und einer unglücklichen Liebe stirbt. In Friedrich Schillers
(1759–1805) Drama „Die Räuber“ rebelliert ein junger Mann gegen seinen Vater
und die Obrigkeit. Die Dramen von Jakob Lenz (1751–92) thematisieren die
bedrückende Situation junger Intellektueller, wie etwa in dem „Hofmeister“.
Neben den Dramen war auch die Lyrik wichtig, in ihr konnten sich Emotion und
Pathos ausdrücken.
Der „Sturm und Drang“ dauerte
aber nicht lange, die meisten Protagonisten entwickelten sich weiter. Schiller
und Goethe begründeten die deutsche Klassik, Lenz hingegen konnte sich mit
seiner Umwelt weiterhin nicht abfinden und starb einsam.
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