Bereits im Jahr 1687 hielt
Christian Thomasius, der „Vater der deutschen Aufklärung“, seine Vorlesungen in
Deutsch statt Latein. Bekannte Philosophen dieser Zeit, der Frühaufklärung,
waren Christian Wolff und Gottfried Wilhelm Leibniz. Der wichtigste
literarische Autor der Frühaufklärung war sicher Christian Fürchtegott Gellert
(1715–1769) mit seinen Fabeln. Die bedeutendste Figur im literarischen Leben
aber war Johann Christoph Gottsched (1700–1766). Wegweisend waren seine
theoretischen Schriften, vor allem der „Versuch einer kritischen Dichtkunst“
(1730), sein literarisches Werk ist dagegen zweitrangig. In der „Dichtkunst“,
einer normativen Poetik, orientierte er sich am klassischen französischen Drama
und behielt die Ständeklausel bei. Dagegen polemisierten die Schweizer Johann
Jakob Bodmer und Johann Jakob Breitinger, die das rationale Moment überbewertet
sahen.
Gotthold Ephraim Lessing
Autoren der Frühaufklärung lassen
sich auch dem Spätbarock zurechnen, ein Beispiel dafür, wie fragwürdig Epocheneinteilungen
sein können. Der bedeutendste Lyriker war Johann Christian Günther (1695–1723),
ebenso wie Barthold Heinrich Brockes (1680–1747), kann er beiden Epochen
zugeschrieben werden.
Neben der Aufklärung bildeten
sich auch Strömungen, die das Gefühl in den Vordergrund stellten. Dazu zählt
die Rokoko-Dichtung Friedrich Hagedorns, von Ewald Christian von Kleist,
Salomon Gessner und anderen.
Vorbild einer ganzen Generation
wurde Friedrich Gottlieb Klopstock (1724–1803) mit seinem Epos „Der Messias“
(1748–1773), das ganz in Empfindungen und Seelenzuständen schwelgt. Klopstock
wird der Empfindsamkeit zugerechnet.
Im Bereich der Prosa war
Christoph Martin Wieland (1733–1813) wegweisend. Er gestaltete den frühen
Bildungsroman „Geschichte des Agathon“ (1766/67) und vermischte Rokoko-Elemente
mit aufklärerischen Gedanken.
Die deutsche Spätaufklärung ist
undenkbar ohne Gotthold Ephraim Lessing (1729–1781). Sein Wirken umfasst
wichtige theoretische Werke („Laokoon“ 1766), Literaturkritik (mit Friedrich
Nicolai und Moses Mendelssohn) und eine Reihe von bedeutenden Dramen. Am
stärksten von aufklärerischem Geist durchdrungen ist „Nathan der Weise“ (1779),
in dem exemplarisch gezeigt werden soll, dass der Wert eines Menschen nicht
unbedingt an Religionszugehörigkeit oder Nationalität gebunden ist.
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