Was
wissen Sie über die Landwirtschaft Ihres Landes? Aus welchen
großen Zweigen setzt sie sich zusammen? Welcher Zweig (Pflanzenanbau, Viehwirtschaft, Milchviehhaltung, Geflügelhaltung, Forstwirtschaft) ist Ihrer Meinung nach in der Ukraine am stärksten entwickelt?
großen Zweigen setzt sie sich zusammen? Welcher Zweig (Pflanzenanbau, Viehwirtschaft, Milchviehhaltung, Geflügelhaltung, Forstwirtschaft) ist Ihrer Meinung nach in der Ukraine am stärksten entwickelt?
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Sie beim ersten Durchlesen des Textes alle Zahlen. Was charakterisieren sie?
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Sie im Text nach allen Internationalismen und Wörtern, die im Ukrainischen
ähnlich klingen und heißen. Inwiefern haben Ihnen diese Wörter und Zahlen
geholfen den Text zu verstehen?
Im zaristischen Russland galt1
die Ukraine als die Kornkammer Russlands.
Auch in der Sowjetzeit war die
Ukraine ein wichtiger Agrarproduzent. Auf einer relativ geringen Fläche (48,1
Millionen Hektar oder 7% der Gesamtnutzfläche2 der
ehemaligen Sowjetunion) produzierte die Ukraine ein Viertel des gesamten
Getreides und mehr als 20% der gesamten Agrarproduktion. Bei den wärmeempfindlichen
technischen Kulturen spielte die Ukraine die wichtigste Rolle: 60% Zucker, 56%
Mais3 und 50% Sonnenblumen kamen aus der Ukraine.
Der Hauptgrund dafür liegt vor
allem in der hohen natürlichen Fruchtbarkeit des Schwarzerdebodens und in dem
günstigen Klima des Landes.
Viel schlechter war die Situation
in der Viehwirtschaft4. Der entwickelte Ackerbau hatte zur
Folge, dass wenig Land für den Futteranbau5 blieb. Darum
musste das Land in den letzten Jahren der Sowjetmacht Futtergetreide6
importieren. Aber trotzdem produzierte die Ukraine viel mehr Fleisch, Milch und
Milchprodukte, sowie Eier, als für den Eigenbedarf der Republik erforderlich
war.
Außerdem werden in der Ukraine
viel Kartoffeln, Obst und Gemüse angebaut7.
Nach der Auflösung der
Sowjetunion sank die Agrarproduktion ab. Wegen der schlechten Ernten 1991 und
1992, 1995 und 1996 waren Getreide-Importe notwendig. Aber die Gründe dafür
sind nicht nur schlechtes Wetter und Missernte8. Der Boden
ist durch unsachgemäße9 Bearbeitung und durch teilweise
starke Verschmutzung zerstört. Die alten Produktionsstrukturen haben sich
faktisch nicht verändert. Die Kolchosen blieben weiterhin Genossenschaften, die
ehemaligen Sowchosen nannten sich nur in Staatsgüter10 um.
Die Zahl der privaten Bauernwirtschaften war lange Zeit gering, sie betrug
gegen Ende des Jahres 1994 etwa 30 000, ihr Landanteil machte nicht einmal 1%
der landwirtschaftlichen Nutzfläche aus11. Die Privatisierung
des Agrarsektors und damit die Strukturreformen in der Landwirtschaft begannen
erst 1999.
Insgesamt entwickelte sich die
Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte nach 1990 rückläufig. Dafür gab es
viele Gründe: Die Anbauflächen wurden reduziert und die Hektarerträge12
der wichtigsten Produkte waren gesunken. Die Erhöhung der Preise für Kunstdünger13
spielte auch eine negative Rolle.
Ende 1999 begann aber sowohl in
der Industrie als auch in der Landwirtschaft ein langsamer Aufschwung. So nahm
2000 die Agrarproduktion im Vergleich zum Vorjahr um 9,2% zu. Diese positive
Tendenz setzte sich auch 2001 fort.
Heute werden 57,1% (1997) der Gesamtfläche als Ackerland genutzt. Die Landwirtschaft trägt rund 13%
zum Bruttoinlandsprodukt bei (1998) und beschäftigt 20% aller Erwerbstätigen.
Die landwirtschaftlichen Betriebe erzeugen schon jetzt auf den Weltmärkten
konkurrenzfähige Produkte wie Getreide und Ölsaaten. Die Ukraine ist der
weltweit größte Zuckerrübenproduzent (1994: 32 Millionen Tonnen).
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1gelten (a, o) als – славитися як, вважатися, 2die Gesamtnutzfläche – загальна корисна площа, 3der Mais - кукурудза, 4die Viehwirtschaft - тваринництво, 5der Futteranbau – вирощування кормових культур, 6das Futtergetreide – кормове зерно, 7anbauen (te, t) - вирощувати, 8die Missernte - неврожай, 9unsachgemäß – неналежний (неправильний), 10das Staatsgut – державне господарство, 11ausmachen (te, t) - становити, 12der Hektarertrag - врожай з гектара, 13der Kunstdünger – хімічне добриво.
Haben
Sie den Text richtig verstanden?
Kreuzen
Sie richtige Aussagen an (es sind mehrere Ankreuzungen möglich):
1. Die Ukraine galt als die
Kornkammer
des zaristischen Russlands
der Sowjetunion
2. Die Ursachen für eine
gut entwickelte Landwirtschaft waren
der fruchtbare Schwarzerdeboden
das günstige Klima des Landes
das günstige Klima des Landes
3. Die wichtigste Rolle
spielte in der ukrainischen Landwirtschaft
der Ackerbau und Pflanzenanbau
die Viehwirtschaft
blieb die Agrarproduktion stabil
sank die Agrarproduktion ab
5. Die rückgängige Entwicklung der Landwirtschaft
in der unabhängigen Ukraine ist verursacht durch
die Aufrechterhaltung des auf Staats- und
Genossenschaftsbetrieben basierenden Agrarsystems
die Bodenverschmutzung und Reduzierung von Anbauflächen
6. Die Zahl der privaten
Bauernwirtschaften ist
relativ groß
relativ groß
immer noch sehr gering
7. 1999 begann in der
Entwicklung der Landwirtschaft
ein behutsamer Aufschwung
ein behutsamer Aufschwung
ein stürmisches Wachstum
8. Die Landwirtschaft
trug im Jahre 2001 zum Bruttoinlandsprodukt bei
13%
20%.
Fragen
und Aufgaben
1. Welche landwirtschaftlichen Kulturen werden in
der Ukraine angebaut? Kreuzen Sie an:
Sonnenblumen
|
Zwiebel
|
Mais
|
Mohrrüben
|
Kaffee
|
Hafer
|
Kartoffeln
|
Gerste
|
Tabak
|
Zitrusfrüchte
|
Hopfen
|
Flachs
|
Buchweizen
|
Kürbisse
|
Reis
|
Weizen
|
Bohnen
|
Kohl
|
Roggen
|
Rote Bete
|
Tee
|
Zuckerrüben
|
Tomaten
|
Wein
|
Baumwolle
|
Gurken
|
Hirse
|
2. Warum galt die Ukraine im zaristischen Russland
als die Kornkammer des Landes? Nennen Sie mindestens die zwei wichtigsten Gründe,
die im Text angeführt sind.
3. Mit welchen Zahlen aus dem Text können Sie
beweisen, dass die Ukraine in der Sowjetunion ein wichtiger Agrarproduzent war?
4. Beschreiben Sie die Lage
in der Viehwirtschaft.
5. Welches Groß-, Kleinvieh
und Geflügel wird in der Ukraine gezüchtet?
6. Im Text sind sieben Gründe angeführt, die eine
rückläufige Entwicklung der Landwirtschaft erklären. Nennen Sie diese Gründe:
a) schlechtes Wetter und Missernten
b) ...
Gibt es Ihrer Meinung nach auch andere Gründe?
7. Projektarbeit zum Thema
"Landwirtschaft in meiner Region".