красная клубника

Das Wort deutsch: Geschichte

         Das   Wort  ,,deutsch“   ist  ein  altes  germanisches  Wort,  das 
zunächst  nur  in lateinischen Texten überliefert wurde und dort theodiscus heißt. Zum ersten Mal findet es sich im Jahre 786 in einem Bericht eines päpstlichen Gesandten über eine Kirchenversammlung in England. Es heißt dort, dass die Beschlüsse der Versammlung sowohl lateinisch als auch in der Volkssprache (theodisce) verlesen wurden, damit alle sie verstehen konnten. Diese Stelle und auch andere aus der folgenden Zeit machen deutlich, dass mit theodiscus die germanische Volkssprache bezeichnet wurde, wobei noch nicht zwischen den einzelnen germanischen Sprachen, also etwa zwischen Englisch und Deutsch, unterschieden wurde. In dem Adjektiv theodiscus (,,dem  Volk eigen“,  ,,volksmäßig“)  steckt  ein  altes  germanisches Substantiv,   das   ,,Volk“   bedeutet   und   sich   in   abgewandelter   Form   heute beispielsweise noch in dem Namen Dietrich (,,Volksherrscher“) findet. Das alte germanische Adjektiv veränderte sich in den folgenden Jahrhunderten mehr und mehr bis zu der heutigen Form deutsch.                                                                                        
        Deutsch diente also zunächst nicht, wie man vermuten könnte, als Bezeichnung für ein Volk,  eine  Nation  oder  ein  Land,  sondern war  ein  Sprachbegriff,  der ursprünglich so viel wie ,,germanisch“ bedeutete. Mit diesem Wort wurde die germanische  Volkssprache  einerseits  vom  gelehrten  Latein,   andererseits  vom Französischen abgegrenzt. Erst in späteren Jahrhunderten, als einige germanische Stämme mehr und mehr zu einem Volk zusammenwuchsen, wurde das Wort „deutsch“ auch zur Kennzeichnung dieses Volkes und des Landes, in dem es wohnte, verwandt. So konnte Walther von der Vogelweide um 1200 sagen: tuische man,  tiusche zuht, tiusche liute, tiusche zunge (= Volk), die tiutschen.