Die Ukrainische Literatur umfasst
diejenigen literarischen Werke,
die in ukrainischer Sprache geschrieben sind.
die in ukrainischer Sprache geschrieben sind.
Anfänge:
Altostslawisch bis 18. Jahrhundert
Bereits seit dem 11. Jahrhundert
entstanden auf dem Gebiet der Kiewer Russ Chroniken und Heldenepen wie das
Igorlied, das mit dem Nibelungenlied verglichen werden kann. Im Wesentlichen
bilden sich jedoch erst nach dem Niedergang des Kiewer Reiches getrennte
Literaturen für die drei Sprachen heraus. Im 18. Jahrhundert ist der Philosoph
und Dichter Hryhorij Skoworoda der wichtigste Vertreter der Barockliteratur.
19.
Jahrhundert – Ukrainische Romantik
Mit der Entwicklung einer rein
ukrainischen Schriftsprache (im Gegensatz zum bis dahin geschriebenen
Kirchenslawischen und zum nicht spezifisch ukrainischen Ruthenischen) entstand
eine eigenständige ukrainische Literatur erst vergleichsweise spät. Wegbereiter
war Iwan Kotljarewskyj mit seinem Werk Aeneis (Enejida) 1798, einer volkstümlichen
Travestie auf das klassische Werk von Vergil.
Der Dichter Taras Schewtschenko,
der in der Ukraine mehrheitlich als bedeutendste historische und literarische
Gestalt verehrt wird, trug maßgeblich zur weiteren Ausbildung der
Schriftsprache bei. Gedichte wie Vermächtnis (Sapowit) aus seiner
Gedichtsammlung Kobsar, sind bis heute im Bewusstsein aller Generationen und
Gesellschaftsschichten tief verankert. Neben Schewtschenko, dem „Kristallisationspunkt“
(Literatur-Brockhaus) der ukrainischen Nationalromantik, stehen im 19.
Jahrhundert Dichter wie A. L. Metlynskyj, M. I. Kostomarow, M. S.
Schaschkewytsch.
Während des strengen Verbots
ukrainischer Literatur auf dem Boden des russischen Zarenreichs, unter dem
Schewtschenko zu leiden hatte, konzentrierte sich ab 1876 das kulturelle Leben
und die Literatur auf das Staatsgebiet Österreich-Ungarns, zu dem damals die
westliche Ukraine (Lemberg, Galizien, Karpaten) gehörte. Zu den bedeutendsten
Dichtern und Schriftstellern dieser Periode gehören Lesja Ukrainka und Iwan
Franko.
20.
Jahrhundert
Lyrik
Die ukrainische Literatur des
vergangenen Jahrhunderts ist geprägt von der Sowjetzeit, ihren Chancen und
Einschränkungen. Man kann vier Strömungen unterscheiden, die jeweils in ihrer
Zeit betrachtet werden müssen: die Dichter der 20er und 30er Jahre, wie
Wolodymyr Swidsynskyj, Pawlo Tytschyna und Jewhen Pluschnyk; die
„Tauwetter“-Periode unter Chruschtschow brachte in den 60er Jahren Lina
Kostenko, Mykola Winhranowskyj, Wasyl Stus hervor. Als „chancenlos“ galt die
Dichtergeneration der stagnierenden 70er unter Breschnjew, darunter die so
genannte Kiewer Schule sowie Ihor Kalynez und Hryhorij Tschubaj aus Lwiw. In
den 80ern sind Dichter wie Wassyl Herassymjuk, Ihor Rymaruk, Oksana Sabuschko
und Iwan Malkowytsch bekannt geworden. Eine besondere Rolle hat die ukrainische
Lyrik von ausgewanderten Dichtern gespielt. Sie haben viele moderne europäische
Strömungen in ihren Werken eingeeignet, wie z.B. die Sürrealistin Emma
Andijewska.
Dramatik
Die wichtigsten
ukrainischsprachigen Dramen, z.T. mit sozialkritischem Inhalt stammen wohl von
Iwan Franko (1856-1916). Ukrainische Gegenwartsdramen spielen auf den meisten
Spielplänen eine vergleichsweise geringe Rolle. Zu nennen wären hier
beispielsweise die ukrainischsprachigen Farcen von Olexander Bejderman.