Die Preispolitik ist eine von 4
Komponenten des Marketingmixes. Von den richtigen Entscheidungen im
preispolitischen Bereich ist der
Erfolg des Unternehmens abhängig. Dazu gehören
nicht nur optimale Preisfestsetzung, sondern auch die Rabattgewährung oder die
Wahl von richtigen Zahlungs- und Lieferungsbedingungen.
In
dieser Arbeit werden kurz die Unterschiede zwischen theoretischen und
praktischen Bereichen von Preistheorie beschrieben. Da die Optimierungsmodelle
der klassischen Preistheorie nur selten die Anwendung in der Marketingpraxis
finden, gehe ich ihre Aspekte nicht an. Weiter wird die Preispolitik in der
betrieblichen Praxis dargestellt, und zwar werden Prinzipien der Preisbildung
bei der Preisänderung für ein auf dem Markt angebotenes Gut, dann
preispolitische Strategien bei der Preisfestsetzung auf ein neues Gut und am
Schluss die Bereiche der Konditionenpolitik beschrieben.
Ich möchte hier wichtige Aspekte
der praktischen Preispolitik darstellen, die bei der Festsetzung der Preise in
einem Betrieb von großer Bedeutung sind. Die Materialien zu diesem Thema habe
ich aus dem Buch von Wohe G. “Einführung in die Allgemeine
Betriebswirtschaftslehre” bzw. aus dem Abschnitt “Absatz” genommen.
1. Bereiche der Preispolitik
Im Vergleich zu den siebziger
Jahren hat die Preispolitik heutzutage an Bedeutung verloren. Als die
wichtigsten Absatzinstrumente gilten jetzt Werbung und Produktpolitik, aber in
Marketingbereich spielt sie mit Konditionenpolitik zusammen nicht die letzte Rolle.
In der Literatur unterscheidet
man 2 Teilbereiche der Preispolitik:
1. die
klassische Preistheorie und
2. die
praktische Preispolitik.
Die klassische Preispolitik
stellt wirtschaftliche Prozesse in den vereinfachten Modellen dar. Sie sucht
zum Beispiel den gewinnmaximalen Preis auf vollkommenen Märkten, während
vollkommene Märkte in der Wirklichkeit überhaupt nicht existieren, und die
Marktteilnehmer den Markt noch unvollkommener machen. Die praktische
Preispolitik fragt nach dem optimalen Absatzpreis auf unvollkommenen Märkten.
Die Preispolitik hat ihre Ziele, Instrumente
(Handlungsalternativen) und Daten.
Als Ziel nennen beide Bereiche
der Preispolitik langfristige Gewinnmaximierung, aber in der Praxis kann ein
Unternehmen auch z.B. nach der Vergrößerung seines Marktanteils oder nach Eroberung neues Marktes streben.
Der Gewinn ist ja eine Differenz zwischen Erlösen und Kosten, wo Erlöse
indirekt von der Absatzmenge und direkt von dem Preis abhängen. Je niedriger
Preis, desto höher sind die absetzbare Menge.
Laut Preistheorie gibt es
verschiedene Alternativen von Preis-Mengen-Verhältnis für ein homogener Gut auf einem vollkommenen
Markt, aber nicht gleichzeitig, aus denen man eine finden muss, bei der der
Gewinn den maximalen Wert erreicht. Im Vergleich dazu sagt die praktische
Preispolitik, dass nicht nur alternative, sondern auch differenzierte Preise
auf unvollkommenen Märkten existieren (z.B. in verschiedenen Marktsegmenten).
Außer dem Preis benutzt man in der betrieblichen Praxis folgende Instrumente:
Ø Rabatte
Ø
Zahlungsbedingungen und
Ø
Lieferbedingungen, die zusammen die Konditionenpolitik bilden.
In der Preispolitik werden sowohl
betriebsinterne Daten (Produktqualität,
Produktionsprogramm, Kapazität usw.), die Kostenfunktion ergeben, als auch
betriebsexterne Daten (Marktgröße, Konkurrenzsituation, Nachfragereinkommen
usw.), aufgrund deren zur Kostenfunktion (Preis-Absatz-Funktion) gelangt, für
die Aufbau von der Optimierungsmodelle benutzt. Die Preis-Absatz-Funktion zeigt
die Marktreaktion auf eine Preisänderung, während andere Instrumente
unverändert bleiben.
2. Prinzipien der Preisfestsetzung in der Praxis
Man unterscheidet 3 Grundprinzipien der
Preisfestsetzung:
Ø
Kostenorientierte Preisbildung
Ø Nachfrageorientierte
Preisbildung
Ø
Konkurrenzorientierte Preisbildung.
Aufgrund diesen Prinzipien werden
preispolitische Entscheidungen getroffen, wenn eine Preisänderung wegen
Kostenänderungen, Nachtfrageverschiebungen oder Konkurrenzpreisänderungen
erforderlich ist.
2.1. Kostenorientierte Preisbildung
Der Absatzpreis (P) wird bei der
kostenorientierten Preisbildung aus den Kosten (K) und einen Gewinnzuschlag (G)
sich ergeben:
P = k * (1 + g/100)
Bei der Errechnung des
Absatzpreises in Handelsunternehmen symbolisiert k den Einkaufspreis und der
Gewinnzuschlag enthält die Handlungskosten und den gewünschten Gewinn. Und in
dem Industrieunternehmen bedeutet g einen reinen Gewinnaufschlag und k
Selbstkosten pro Stück.
Für Preisermittlung benutzt man
Kalkulation auf Vollkostenbasis oder auf Teilkostenbasis. Sie unterscheiden
sich dadurch, dass im ersten Fall die Selbstkosten anteilige Gemeinkosten bzw.
anteilige Fixkosten enthalten und im zweiten Fall nur variable Kosten. Der
Absatzpreis ergibt sich bei der Kalkulation auf Teilkostenbasis aus der Summe
der variablen Kosten (Kv) und einem Solldeckungsbeitrag (db), der aus einem
gewünschten Fixkostenanteil und einem gewünschten Gewinnanteil besteht.
P = Kv + db
Bei der zweiten Methode vermeidet
man das Problem der Kosten-Preis-Spirale, die es bei der ersten Methode gibt.
Bei der Verringerung der Absatzmenge wächst Anteil an den Gemeinkosten bzw.
Fixkosten in k, was eine Preiserhöhung hervorruft, die die absetzbare Menge
wieder verringert.
Bei der kostenorientierten
Preisbildung ist es leicht den Preis zu rechnen, braucht man wenig
Informationen. Diese Methode scheint den Nachfragern transparent und lässt die
Preiskämpfen vermeiden, aber es gibt auch die Nachteile und zwar: die
Gemeinkosten bzw. die Fixkosten sind willkürlich verteilt, der Gewinnzuschlag
ist auch willkürlich festgelegt, der Preis wird von Absatzmenge abhängig
gemacht (in der Wirklichkeit ist es umgekehrt), es gibt keine Stimuli zur
Kostensenkung.
Dieses Prinzip der
Preisfestlegung passt sehr gut bei der Ermittlung der Preisuntergrenze, da sie
von den Kosten abhängt. Preisuntergrenze ist ein Indifferenzpreis, bei dem es
für den Anbieter gleichgültig ist, ob man ein Produkt kauft.
Die langfristige Preisuntergrenze
wird durch die totalen Stückkosten bestimmt. Die Preise müssen, wenn nicht für
einzelne Produkte, dann für das gesamte Programm, vollkostendeckend sein. Das
bedetet, dass der Preis die Durchschnittskosten decken muss. Hier wird die
Kalkulation auf Vollkostenbasis verwendet.
Die kurzfristige Untergrenze
entspricht den variablen Kosten, weil man die Fixkosten kurzfristig nicht zu
berücksichtigen braucht. Kurzfristig muss der Preis die variable
Durchschnittskosten decken. Zur
Ermittlung der kurzfristigen Preisuntergrenze benutzt man Kalkulation auf
Teilkostenbasis.
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