Ostern ist ursprünglich
ein germanisch – heidnisches Fest, das
später vom Christentum übernommen
wurde. Woher der Begriff “Ostern” jedoch
stammt, lässt verschiedene Vermutungen zu. Entweder
wurde er von der germanischen Frühlingsgöttin
“Ostara” abgeleitet oder in Zusammenhang mit der
im Osten aufgehenden Sonne gebracht. Viele
Bräuche dieses Frühlingsfestes haben sich bis
in die heutige Zeit erhalten. Der
Sonntag nach dem Vollmond, der dem
Frühlingsanfang folgt, ist der Ostersonntag. Nach volkstümlicher Tradition weist schon der Donnerstag vor Ostern auf das bevorstehende Fest hin: es ist der Gründonnerstag, an
dem man nach Möglichkeit das erste
grüne Gemüse isst. Ihm folgt der Karfreitag,
nach christlicher Überlieferung der Tag der Kreuzigung Christi. Der Ostersonntag ist das Fest der Auferstehung. Es bedeutet die Auferstehung des gekreuzigten Christus und der wiedererwachenden Natur. Vom
Ostersonntag aus werden sowohl Fastnacht
wie Pfingsten berechnet: 40 Tage vor Ostern
ist Fastnachtsdienstag, 50 Tage nach Ostern liegt Pfingsten. Als Symbole des Festes gelten von alters her der Hase und das Ei — Zeichen für die Fruchtbarkeit. Besonders schon bemalte sorbische Ostereier entwickelten sich zu wahren Kunstwerken. Auf
Bergen und Hügeln im Harz zündeten junge
Leute Osterfeuer an und verbrannten den Winter als Stroh– oder Stoffpuppe. Verliebte
Paare übersprangen die Flammen. Osterfeuer
im Harz werden in der Nacht vom 30.
April zum 1. Mai entzündet, in denen altes Gerumpel und eine als Hexe
gekleidete Strohpuppe verbrannt werden, um den
Winter auszutreiben. J. W. Goethe stellte das als die “Walpurgisnacht“ in seinem “Faust“ dar. Zu Ostern backt man Osterkuchen. Am Ostermorgen geht jung und alt auf die Eiersuche. An diesem Ostersonntag werden einander bemalte und gefärbte Eier geschenkt. Es gibt jetzt Eier aus Schokolade, Holzplastik usw., in die Überraschungen hineingelegt sind, sie gefallen
auch den Kindern. Zwischen Mitternacht und
Sonnenaufgang zogen am Ostertag Madchen
und junge Frauen aus, das Osterwasser aus der nahen Quelle zu holen. Dabei durfte aber nicht gesprochen werden, um die heilbringende Wirkung des Wassers zu erhalten: es sollte Gesundheit und Schönheit bringen.
Wörter und Wendungen
ursprünglich — первинно
heidnisch — язичеський
zulassen (ie, a)
— припускати, робити можливим
die Vermutung — припущення, здогадка
die Göttin — богиня
der Vollmond — повний місяць
hinweisen (ie,
ie) auf (Akk.) — зазначати
die Überlieferung
— легенда
die Kreuzigung — розп’яття
die Auferstehung
— воскресіння
von alters her — здавна
das Gerumpel — мотлох
der Sorbe, -n — сорб (слов’янин)
Fragen zum Text
1. Was versteht man
unter dem Begriff “Ostern”?
2. Warum nennt man
den Donnerstag vor dem Ostersonntag den “Gründonnerstag”?
3. Was ist am
Ostersonntag der Überlieferung nach geschehen?
4. Wohin gingen die
Madchen und junge Frauen am Ostertag?
5. Welche Symbole von Ostern sind für die Deutschen kennzeichnend?
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