Im äußersten Südwesten
Deutschlands (Baden, Pfalz, Saarland) ist
die Küche durch das benachbarte
französische Elsass beeinflusst. Flammkuchen und Riesling sind ebenso typisch
wie der Dibbelabbes der Saarländer. Hier isst man Schupfnudeln, die man auch
Bubespitzle nennt, verarbeitet Kirschen zum Kirschenmichel und bereitet das
Sauerkraut mit Weißwein zu. Bekannt ist auch der Pfälzer Saumagen, den der
frühere Bundeskanzler Helmut Kohl auch bei Besuchen von Staatsgästen servieren
ließ. Ein Wildgericht ist Rehrücken Baden-Baden. Als regionale Spezialität
werden Weinbergschnecken angesehen; sie sind auch Bestandteil der Badischen
Schneckensuppe.
Die Schwäbische Küche
kennzeichnet der Übergang von dieser französisch inspirierten Küche zur
bayerisch-österreichischen Küche. Spätzle sind der Begleiter zahlreicher
Gerichte wie des Zwiebelrostbratens, wenn sie nicht wie in Kässpätzle oder bei
Linsen mit Spätzle zum Hauptbestandteil werden. Maultaschen und Gaisburger
Marsch sind wie der Schwäbische Wurstsalat und Sulz und der oft mit
Bratkartoffeln gegessene Ochsenmaulsalat Gerichte, die ihren Ursprung in Schwaben
haben. Bekannt, wenn auch nicht mehr so verbreitet wie früher, sind auch
Innereien wie Leber und Nieren, Kutteln und Bries. Am Bodensee wird
Süßwasserfisch, vor allem Kretzer und das Felchen, geschätzt.
Bayern
Die
Bayerische Küche ist durch die kulturelle und regionale Nähe verwandt mit der
böhmischen und der Küche in Österreich.
Eine reiche Palette an
Mehlspeisen und Knödelgerichten wie beispielsweise Dampfnudel, Germ-,
Zwetschgen-, Semmel- und Leberknödel sind Beispiele dafür. Typisch sind auch
die Fleischgerichte wie der bayerische Schweinsbraten mit Kruste, Reiberknödel
(Kartoffelknödel) und Krautsalat oder das Boeuf ala mode.
Kennzeichnend für die bayrischen
Essgewohnheiten ist auch das zweite Frühstück, zu dem traditionell Weißwürste,
Leberkäse oder Kronfleisch gegessen wird. Weißwurst und Leberkäse werden mit
süßem Senf und Brezeln gegessen, zum Kronfleisch wird geriebener Kren
(Meerrettich) und kräftiges Brot serviert. Oft trinkt man dazu ein Helles oder
ein Weißbier.
Franken
Die fränkische Küche ist vor
allem für ihre Nürnberger Lebkuchen und Bratwürste bekannt. Zu den Würsten wird
meist ein deftig angemachter „Grumbernzelod“ (Kartoffelsalat) gegessen. Die
Franken essen Bratwurst auch als Blaue Zipfel, schätzen das Nürnberger Gwärch,
den Aischgründer Spiegelkarpfen, Schäufele mit Kartoffelknödel und die
Bamberger Zwiebeln und zum Kaffee Knieküchle oder Streuselkuchen. Beliebt sind
auch Krapfen gefüllt mit „Hiffenmark“ (Hagebutten-Marmelade).
Hessen
Als typisch
für die südhessische Küche gilt, was in einer traditionellen Frankfurter
Apfelweinkneipe serviert wird. Dort hat der Gast als Begleiter zum Apfelwein
die Auswahl zwischen dem in einer Essigmarinade angemachten Handkäse, der mit
feingehackten Zwiebeln serviert wird („Handkäse mit Musik“), Frankfurter Grüner
Soße mit Pellkartoffeln, Frankfurter Rippchen mit Sauerkraut und Kartoffelpüree
oder Frankfurter Rindswurst, die er mit einem Stück kräftigem Brot und Senf
oder geriebenem Meerrettich essen kann. Bethmännchen sind ein südhessisches
Gebäck, das zur Adventszeit gegessen wird.
Die nordhessische Küche hat
eigene Spezialitäten, die im Süden nicht gegessen werden. Dies sind zum
Beispiel Ahle Wurst, Weckewerk, Speckkuchen und Duckefett. Grüne Soße ist auch
in Nordhessen beliebt, sie wird mit einer anderen Kräutermischung hergestellt
als in Frankfurt.
Rheinland
Die Rheinische Küche wird
einerseits geprägt durch die Nähe zu Belgien und den Niederlanden und damit der
Küste sowie zum anderen von den Besonderheiten des Rheinlandes. Die Kölner
bringen nicht nur ihre alte Vorliebe für Pferdefleisch mit (dem traditionellen
Hauptbestandteil des Rheinischen Sauerbratens), sondern auch die Begleiter zum
Kölsch wie etwa der halve Hahn (Roggenbrötchen mit mittelaltem Gouda) und
Kölsche Kaviar (Blutwurst mit Zwiebeln). Genauso geschätzt werden
Miesmuschelgerichte, die berühmte Bergische Kaffeetafel des Bergischen Landes,
Schnippelbohnensuppe, Pfannkuchen und Reibekuchen.
Saarland
Im Saarland sind traditionelle
Gerichte zum Beispiel der Schwenker, gewürztes Schweinefleisch welches auf dem
gleichnamigen Grill zubereitet wird. Auch sehr beliebt als Wurstbeilage oder zu
Brot ist der Lyoner. Als weitverbreitetes Gericht zählt auch Dibbelabbes,
ähnlich einem Kartoffelpuffer, bestehend aus geriebenen Kartoffeln und Lauch,
wahlweise mit oder ohne Speck.
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