Am Knüppeldamme
Kamen Gäste
Aus der gerühmten Saporoshja.
Der erste war Semen Bosij,
Der zweite Iwan Golij,
Der dritte, ruhmbekränzt, der Witwer
Iwan Jaroschenko.
„Wir durchzogen Polen
Und die Ukraine,
Und wir sahen keine,
Die wie Katerina war.“
Der eine sagt: „O Bruder,
Wenn ich reich wär,
Gäb ich Katerina
All mein Gold
Für eine Stunde.“
Der zweite sagt: „O Freund,
Wär stark ich,
Gäb ich Katerina
Alle Kraft
Für eine Stunde.“
Der dritte sagte: „Kinder,
Nichts gibts auf der Welt,
Was ich nicht würde tun
Für Katerina,
Für eine Stunde.“
Katerina dachte nach
Und wandt sich an den dritten:
„Mein einz’ger Bruder
Ward im Krieg gefangen!
In der Krim ist er verschwunden.
Wer ihn herbringt,
Dieser ist’s, ihr Saporosher,
Der zur Frau mich haben kann.“
So standen auf sie alle dreie,
Sattelten die Pferde,
Ritten fort, Kat’rinas
Bruder zu befreien.
Der eine ist ertrunken
In des Dnipros Schnellen,
Den zweiten setzten sie
In Koslow auf den Pfahl,
Der dritte, Iwan Jaroschenko,
Ruhmbekränzt, der Witwer,
Befreit’ den Bruder
Aus der harten Sklaverei
In Bachtschissarai.
Früh am Morgen knarrn die Türen
In dem großen Hause.
„Steh auf, steh auf doch, Katerina,
Deinen Bruder zu empfangen!“
Katerina schaut kurz auf
Und fängt zu heulen an:
„Das ist nicht mein Bruder, ’s ist mein Liebster,
Ich hab dich belogen ...“
„Du hast gelogen! ...“
Und Katrinas Kopf
Fällt auf den Boden. „Gehn, Bruder,
Wir aus diesem schlechten Hause.“
Die Saporosher gingen,
Mit dem Wind dahinzujagen.
Die schöne Katerina
Hat man auf dem Feld begraben,
Und die ruhmbekränzten Saporosher
Schlossen in der Steppe Brüderschaft.
Kos-Aral
1848
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