Du sprichst mit der See.
Weck’ und wühle auf sie,
Frag die blaue See!
Wo mein Liebster ist, das weiß sie,
Denn sie hat ihn fortgetragen.
Die blaue See wird dir erzählen,
Wo sie ihn hat hingetragen.
Doch wenn sie verschlang ihn,
Dann wühl auf die blaue See!
Ich geh meinen Liebsten suchen
Und ertränke meine Sorge
Und ersäufe all mein Unglück:
Ich werd eine Seejungfrau.
Dann durchfurche ich die schwarzen Wogen,
Sinke nieder auf den Grund der See,
Find und nehm ihn in die Arme,
Fall in Ohnmacht ihm am Herzen.
Dann, o Woge, trag mich mit ihm dahin,
Wo der Wind dich hinweht!
Wenn mein Liebster übers Meer ging,
Lieber Wind, dann weißt du,
Wo er weilt und was er macht –
Du hast ja mit ihm gesprochen.
Wenn er weint – dann wein auch ich,
Wenn nicht – dann sing ich.
Doch wenn starb der mit den schwarzen Brauen,
Sterb auch ich.
Dann trag meine Seele dahin,
Wo mein Liebster ist!
Lass mich als Schneeballrose
Seinem Grab entsprießen!
Leichter wird es dann für ihn,
Allein zu liegen in der fremden Erde,
Ich werd über ihm
Als die geliebte Blume stehen.
Und als Schneeballrosenblüte
Werde über ihm ich blühen,
Damit die fremde Sonne ihn nicht sengt
Und nicht die Menschen auf ihn treten.
Am Abend bin ich traurig,
Am Morgen fang ich an zu weinen.
Die Sonn’ geht auf – ich wisch die Tränen ab, –
Niemand kann es sehen.
Wilder Wind, o wilder Wind!
Du sprichst mit der See,
Weck’ und wühle auf sie,
Frag die blaue See...
AN N. MARKEWITSCH
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