Bis in die
fünfziger Jahre gab es kaum Bauern, die sich auf die Rindermast
spezialisierten. Die Bauern mästeten die Tiere, die
sie in der Milchproduktion nicht brauchten, als
Schlachtkälber oder als Schlachtvieh. Mit
den zunehmenden Verwertungsproblemen bei der Milch und der Ausdehnung des Silomais-Anbaus richteten einige Bauern
ihren Betrieb auf die Rindviehmast aus.
Heute mästen rund 10'000 Betriebe mehr als 140'000 Rinder, Ochsen und Muni.
Die Bauern füttern
vor allem Maissilage, Gras oder Heu und mehr oder weniger Kraftfutter. Rinder und Ochsen werden 14 bis
20 Monate gemästet, Muni 12 bis 17 Monate. Die reine
Mast mit Mais wurde in den letzten
Jahren durch eine abwechslungsreichere Fütterung mit Kartoffeln, Futterrüben und Grassilage abgelöst. Die
spezialisierten Mastbetriebe sind häufig
sehr rationell eingerichtet. Ackerbaubetriebe, die nebenbei noch Mast betreiben, nutzen oft ältere Gebäude als Laufställe,
in denen sich die Tiere frei bewegen können.
Eine extensive Form der Rindermast ist die Weidemast, die aber nur mit Rindern und Ochsen
sinnvoll ist.
Jährlich
werden in der Schweiz etwas weniger als 300'000 Kälber gemästet. Davon kommt der größte Teil von Milchproduzenten, die
ihre überschüssige Milch den Kalbern verfüttern und
ein weiterer Teil aus bäuerlichen
Kalbermastbetrieben. Einige zehntausend Kälber stammen aus gewerblichen Betrieben, die ihre Tiere vorwiegend mit
Milchpulver füttern. Heute werden die Kälber nur
noch selten ausschließlich mit Vollmilch gemästet.
Um das von den Metzgern geforderte Schlachtgewicht von rund 200 Kilogramm zu erreichen, füttern die Mäster ihren
Tieren neben Milch auch etwas Milchpulver. Mit
der Kälbermast kann die saisonalen
Schwankungen der Milchproduktion ausgeglichen
werden.
In der
Vergangenheit hat die Farbe von Kalbfleisch immer wieder zu Diskussionen Anlaß gegeben. Ob Kalbfleisch weiß oder
rosa ist, hängt von der Fütterung ab. Hat das
Kalb freien Zugang zu Heu oder Gras, wird das Fleisch dunkler, als wenn das Tier nur Stroh fressen
kann. Denn im Heu hat es mehr Mineralstoffe, die
unter anderem zur Bildung des rötlichen Muskelfarbstoffes
Myoglobin gebraucht werden.
Weißes Fleisch
stammt hingegen von Kalbern, die ausschließlich mit Milch oder Milchnebenprodukten, wie etwa Schotte oder Molke,
gefüttert wurden oder solche, die neben Milch
nur Stroh zur Verfügung hatten.
Doch nicht nur
die Fütterung hat einen Einfluß auf die Farbe des Kalbfleisches. Auch die Haltung, das Stallklima und
das Geschlecht spielen eine Rolle. Zudem hängt die
Fleischfarbe auch von der genetischen Veranlagung
des jeweiligen Tieres ab und kann deshalb vom Mäster nur bedingt beeinflußt werden.
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